Die Galerie Messmer präsentiert mit der Portugiesin Marisa Ferreira
Eine junge, aufstrebende Künstlerin, deren Werk mehr und mehr internationale Beachtung erfährt. Ihre teils großformatigen Wandinstallationen zieren öffentliche Gebäude und viele ihrer Werke befinden sich bereits im Besitz öffentlicher Sammlungen. Die Kunst Marisa Ferreiras ist dabei gekennzeichnet durch einen experimentellen Umgang mit Farbe, Form und Raum. Diese drei Komponenten vereint sie spannungsvoll zu dreidimensionalen Kompositionen, die die Bewegung des Betrachters geradezu herausfordern. Erst im Umschreiten des Werkes werden die einzelnen Muster und Farbstrukturen mit all ihren verschiedenen Facetten sinnlich erlebbar. Es entsteht ein Raum-Zeit-Kontinuum, welches den jeweiligen Standpunkt des Betrachters direkt in das Bild einbezieht und damit über die passive visuelle Begegnung mit dem Kunstwerk hinausgeht.
Inspiration findet Marisa Ferreira in wissenschaftlichen Theorien zur menschlichen Wahrnehmung und Phänomenolgie, die sie in ihren hauptsächlich aus Aluminium und Sperrholz gearbeiteten Werken in mathematische Sequenzen übersetzt. Ihr neuestes Kunstprojekt „Space, Rhythm and Movement“ baut dabei auf ihre früheren, von Leonardo Fibonaccis Folgen natürlicher Zahlen beeinflussten „Zigzag“-Strukturen auf. Doch erweitert sie dieses eher mathematische Konzept nun mit den Lehren des französischen Philosophen Maurice Merleau-Ponty und des deutschen Physiker Werner Heisenberg.
In „Space, Rhythm and Movement“ äußert sich dies durch den Einbezug eines Raum-Zeit-Verhältnisses, wie es Heisenberg in seinem Modell der Quantenmechanik formuliert hat. Indem Ferreira den Betrachter als aktiven Bestandteil ihres Werkes integriert, vermittelt sie in ihrer Kunst auf der Basis von Merleau-Ponty’s Thesen soziale Zusammenhänge. Je nachdem, aus welcher Position das Werk angeschaut wird, wandelt sich auch das Bild vom Bild. So wird erfahrbar, dass das einzelne Subjekt immer in einem ganz persönlichen Verhältnis zu seiner Umwelt und zu seinem gesellschaftlichen Umfeld steht.
KURZBIOGRAPHIE
Marisa Ferreira wurde 1983 in der nordportugiesischen Stadt Guimarães geboren. Sie erhielt für ihre künstlerische Leistung bereits zahlreiche Stipendien und Preise. Ihr Studium absolvierte sie von 2002 bis 2007 an der Universität von Èvora und bis 2008 an der Fakultät de Belas-Artes in Porto. Seit 2008 lebt und arbeitet sie in Oslo. Die zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland bezeugen die Anerkennung ihrer künstlerischen Leistung und viele ihrer Werke sind weltweit in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten: u.a. in der Sandnes und Bærum Kommune in Bergen, im Norwegischen Finanzamt in Oslo, in der Sammlung des Energiekonzern ConocoPhillips, im Stavanger Kunstmuseum und der Wintershall Art Collection. Außerdem beteiligte sich Ferreira an öffentlichen Kunstprojekten. So gestaltete sie die Fassade des Osloer Hauptbahnhofs, das Treppenhaus für die Ulsmåg Schule in Bergen sowie den Haupteingang der Bohrinseln Ekofisk 2/4L.